DON CARLO
Oper in fünf Akten von Giuseppe Verdi (Salzburger Festspiele 2013, Großes Festspielhaus – in italienischer Sprache). Eine Koproduktion von ORF, NHK, ZDF/ARTE und UNITEL.Es ist eine lange Oper, das ist wahr. Aber sie muss so sein“, rechtfertigte
Verdi 1871 die Ausmaße seines Don Carlo. Trotzdem veranlassten ihn die Zwänge des Theaterbetriebs später, die Oper zu straffen. Für die Salzburger Festspiele 2013 haben Peter Stein und Antonio Pappano wieder die Urfassung der Oper erarbeitet – allerdings in Italienisch und ohne das Ballett. Hingegen sind auch jene Passagen zu hören, die noch vor der Uraufführung 1867 kurzfristig gestrichen worden waren, etwa das die Oper eröffnende Vorspiel mit dem Chor der Holzfäller und ihrer Familien. Die Beibehaltung des Fontainebleau-Aktes macht die weitere Handlung und die psychologische Entwicklung von Elisabetta di Valois und Don Carlo ungleich schlüssiger. Im Wald von Fontainebleau, wo die französische Königstochter auf den ihr versprochenen spanischen Infanten trifft, ist den beiden der einzige Augenblick des Glücks beschert. Mit dem Friedensschluss zwischen Spanien und Frankreich ist er vorbei: Elisabetta soll jetzt nicht Carlo, sondern den spanischen König Filippo heiraten. Aus Staatsräson willigt sie ein – und Carlos Braut wird unversehens zu seiner Mutter: eine traumatische Erfahrung. Von nun an haben wir es mit seelisch versehrten Menschen zu tun.
Video Impressionen
Besetzung
Dirigent: Antonio Pappano | Regie: Peter Stein | Orchester: Wiener Philharmoniker | Dauer: 240 Minuten
Mit: Matti Salminen (Filippo II.), Jonas Kaufmann (Don Carlo), Anja Harteros (Elisabetta), Thomas Hampson (Rodrigo), Ekaterina Semenchuk (Eboli), Eric Halfvarson (Il Grande Inquisitore)