Per Fernzugriff auf 2500 Meter über Meer

Das Beispiel «AlpinSolar» zeigt: Alpine Solaranlagen sind wichtige Eckpfeiler für die Energiewende und durch die Anhöhe herausfordernd in der Realisierung sowie im Betrieb. Integrierte Cloud-Konnektivität und Fernzugriff erleichtern die Verwaltung und wurden beim Mega-Projekt an der Muttsee-Staumauer im Kanton Glarus von Siemens realisiert.

Seit Oktober 2021 produziert die alpine Solaranlage an der Muttsee-Staumauer des Pumpspeicherwerks Limmern Strom und das mit rund 5000 optimal nach Süden ausgerichteten Solarmodulen. Die vollständige Inbetriebnahme der Anlage erfolgte im August 2022. «AlpinSolar» ist ein Vorzeigeprojekt, weil die Hälfte der Stromproduktion im Winter erfolgt und gerade in dieser Jahreszeit zusätzliche erneuerbare Produktionskapazitäten zwingend nötig sind.

Kühlung notwendig für optimalen Betrieb

Um die Energie der Solaranlage ins Netz einspeisen zu können, braucht es Wechselrichter. Mit steigenden Temperaturen nehmen die Herausforderungen für Wechselrichter und PV-Anlagen im Allgemeinen zu. Hohe Umgebungstemperaturen haben einen direkten Einfluss auf den Ertrag und die Lebensdauer einer PV-Anlage. Um ein Überhitzen dieser Bauteile zu verhindern, ist Kühlung der Wechselrichter notwendig. Mit der Automationsstation Desigo PXC4, PXC5 von Siemens wurde eine Lösung realisiert, welche die Wechselrichter aktiv kühlt. Durch die Zufuhr von Luft zur Kühlung, welche über die Lüftungsgitter des Wechselrichters angesaugt wird, gelangt die Aussenluft (Winter) zur Kühlung in einen Lüftungskanal. Die Luft wird am Ende des Lüftungskanals durch Öffnungen und Mischluftklappen in die Räume und Anlagen abgegeben. Im Sommer wird die Kühlung durch Kühlaggregate unterstützt.

Zugriff aus der Ferne

In Anbetracht der Verortung der Anlage auf 2500 Metern über Meer spielen ein effizienter sowie kostengünstiger Service und Fehlerbehebung eine wichtige Rolle. Um kostspieligen Aufwänden bei der Staumauer, wie mit dem Helikopter beispielsweise, entgegenzuwirken, kommen die Desigo PXC4, PXC5 Controller mit Cloud-Konnektivität zum Einsatz. Dies ermöglicht eine zuverlässige Überwachung und einen sicheren sowie wirtschaftlichen Zugriff. Darüber hinaus ist mit dem Desigo Engineering Framework jederzeit und überall Zugriff auf die Controller möglich, um per Fernzugriff Projektierungs-, Betriebs- und Überwachungsaufgaben durchzuführen. Natürlich erfüllen die Controller höchste Sicherheitsanforderungen und bieten signierte Firmware zum Schutz vor Malware und Viren. Im Weiteren durchlaufen Desigo PXC4 und PXC5 anspruchsvolle Systemhärtungstests und sind für BACnet Secure Connect, der Ergänzung zum BACnet-Protokoll, vorbereitet.

03.10.2022