Key Visual Siat Braun

Abfälle sinnvoll nutzen

Optimale Vorplanung sichert reibungslosen Projektablauf: Große Mengen an Abfällen können im Sägewerk Siat Braun, Frankreich, nun zu Heizzwecken genutzt werden. Bei der Umsetzung dieses Projekts setzte das Unternehmen auf SIMATIC PCS 7 und den Siemens Solution Partner Evias GmbH.
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Wärmeversorgung statt Entsorgung

Holzverarbeitung und Pelletierung in einem

Das Sägewerk Siat Braun ist eines der größten seiner Art in Nordost-Frankreich. Vor Jahren musste man sich dort noch um die aufwändige Verwertung und Entsorgung von Rinde und Sägemehl kümmern, die bei der Verarbeitung des Rohstoffes Holz entstehen. Neue, moderne Technologien aus dem Bereich der Heiztechnik machen es nun jedoch möglich, diese Abfälle sinnvoll zu nutzen.

Das Sägemehl wird ohne weitere Zusätze zu Pellets gepresst und steht anschließend als Naturprodukt zum Heizen von Wohnräumen sowie zur weiteren Verwendung in Industrieanlagen zur Verfügung. Aus der Rinde wird in einem Kessel genügend Energie gewonnen, um eine Dampfturbine zu betreiben. Der über einen Generator erzeugte Strom wird direkt in das öffentliche Netz eingespeist. Zusätzlich wird in einem Kondensator mit der restlichen Dampfenergie nach der Turbine noch Wasser erhitzt, das über einen Wärmetauscher wiederum zum Trocknen des Sägemehls für die Pelletproduktion benötigt wird. Der Weg zu dieser effizienten und ökologisch sinnvollen Verwertung führte vor allem über eine gute Planung.

Siemens – vom Entwurf bis zur Realisierung

Gut konzipiert, übergreifend koordiniert

Schon sehr früh in der Planungsphase entschied sich Siat Braun für das Siemens Prozessleitsystem SIMATIC PCS 7 in der aktuellen Version 8.0. Die Herausforderung bestand darin, ein über mehrere Gewerke und unterschiedliche Lieferanten hinweg einheitliches Konzept zu entwerfen, damit alle Bereiche über ein System bedienbar sind.

Die Evias GmbH, ein führender Dienstleister im Bereich der Prozessautomatisierung im In- und Ausland, entwarf daraufhin einen Engineering Guide – ein umfangreiches Dokument, in dem die Randbedingungen der Projektierung in einem Multiprojekt einheitlich festgelegt sind. Somit war von Anfang an klar, dass alle Gewerke auf die Advanced Process Library zurückgreifen müssen. Außerdem wurden Adressbereiche und Namenskonventionen vereinbart. Anhand dieser umfassenden Rahmenbedingungen konnte jedes Gewerk zunächst selbstständig die Programmierung und die Teilinbetriebnahme mit einer temporären Engineering Station durchführen.

 

Die Evias GmbH betreute die einzelnen Lieferanten während der gesamten Projektphase. Somit konnten kleinere Probleme ohne Auswirkung auf den Projektzeitplan jederzeit unmittelbar gelöst werden. Neben der zentralen Koordination lieferte Evias an die Schweizer Firma Swiss Combi – W. Kunz dryTec AG die komplette elektrotechnische Planung, Montage und Installation für einen Bandtrockner, der zur Trocknung des Sägemehls erforderlich ist. Zudem wurde das Projekt als ein Baustein für das spätere PCS 7 Multiprojekt erstellt. Zu den weiteren Teilprojekten aus der Hand der Evias GmbH gehörten auch die komplette Rohstoffzufuhr für den Kessel, die Lieferung und Installation der SIMATIC PCS 7 Netzwerkstruktur inklusive der gesamten Bedien- und Beobachtungssysteme, eine Steuerung für die zentrale Not-Aus-Schaltung der Anlage sowie die Steuerung zur Anbindung an den Energieversorger.

 

Während des gesamten Projekts wurde eine Vielzahl der Funktionen und Möglichkeiten rund um PCS 7 genutzt. Besonders zu nennen ist hier die nahtlose Integration von mehr als 50 SINAMICS G120 Antrieben und der kompletten Not-Aus-Technologie über SIMATIC F Technik, die in sieben S7-400 Steuerungen sowie vier zusätzlichen S7-300 Steuerungen verarbeitet wird. Nahezu der gesamte Signalaustausch zwischen den Gewerken konnte über den als Ring ausgeführten PLANTBUS realisiert werden, was zusätzlichen Verkabelungsaufwand ersparte. Die optimale Bedienung der Anlage erfolgt über einen redundanten WinCC Server, an den vier Clients angebunden sind. Insgesamt stehen dem Bedienpersonal in der Leitwarte neun Bildschirme zur Verfügung. Abgerundet wird der hohe Funktionsumfang durch das Alarm Control Center. Dieses schickt dem Operator wichtige Störmeldungen unmittelbar auf sein Mobiletelefon. Bei größeren Ereignissen werden automatisch zusätzlich die Rufbereitschaft und der Betriebsleiter mittels Mobilfunkanbindung verständigt.

Überzeugendes Ergebnis: durchgängige Bedienbarkeit

Unter der Koordination von Evias ist es gelungen, neben den unterschiedlichen Systemkomponenten auch die einzelnen Gewerke der diversen Unterlieferanten in ein großes Multiprojekt zu integrieren. Die problemlose Integration der Teilgewerke beweist, dass sich die aufwändigen Vorplanungen gelohnt haben. Insgesamt wurden sechs Einzelprojekte vereint. Dadurch konnten eine einheitliche Bibliothek und ein einheitliches Bedienkonzept verwendet und auch die Lagerhaltung reduziert werden.
Durch die Integration aller Gewerke konnten wir eine optimale und durchgängige Bedienbarkeit erreichen. Außerdem haben wir nun alle relevanten Archivdaten in einem System untergebracht und können somit jederzeit und ohne Weiteres prozessübergreifende Analysen und Reports erstellen.
Jérôme Sittler, Projekt- und Betriebsleiter Siat Braun

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