Eine Blaupause für Smart Citys auf der ganzen Welt

Ein Smart-City-Stadtteil auf einem 4,38 Quadratkilometer großen Gelände. Mehr als 130 intelligente Gebäude sind hier miteinander vernetzt, und mit ihnen mehr als 3.500 Türen und 15.000 Kameras. Zusammen sind dies mehr als 200.000 Datenpunkte. Dies sind Fakten zur Expo 2020 Dubai, die wegen der Covid-19-Pandemie nun erst 2021 stattfinden wird. Ihr Ziel ist es, die nachhaltigste Weltausstellung aller Zeiten zu werden und auch als Blaupause für künftige Smart Citys rund um den Globus zu dienen.

Das Kernstück der digitalen Infrastruktur ist eine Smart-City-Webanwendung auf Basis von MindSphere, die das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) lebendig werden lässt. MindSphere ist die führende industrielle IoT-as-a-Service-Lösung von Siemens. Für die EXPO 2020 Dubai vernetzt, überwacht und steuert sie Gebäude und sorgt dafür, dass die meisten EXPO-Strukturen zu wirklich intelligenten Gebäuden werden. Die Smart-City-Lösung wird derzeit vom Expo MindSphere-Team entwickelt. Das zugehörige App-Design macht eine Vielzahl von Infrastrukturdaten sichtbar. Das Design stammt von einem User Experience Team von Siemens Technology. Die neue Smart-City-Suite-App bietet eine einzigartige Nutzererfahrung, die den Bedürfnissen der internationalen Besucher, Gebäudebetreiber und Techniker vor Ort intuitiv gerecht wird. Für diese Erfolge werden Afzal Shabaz Mohammed, Vice President der regionalen Siemens-Abteilungen IoT und Technology & Innovation in Dubai, sowie die Experience Designer rund um VeeraVenkata Atmakuri im indischen Bengaluru als Erfinder des Jahres in der Kategorie Design und User Experience ausgezeichnet.

„Die Veranstalter der EXPO 2020 Dubai rechnen mit bis zu 20 Millionen Besuchern“, sagt Afzal Shabaz Mohammed, Projektleiter des in Dubai für die EXPO zuständigen MindSphere-Teams. „Unser Kunde wollte eine App, die das Ökosystem der digitalisierten Infrastruktur darstellt und allen Nutzergruppen eine erstklassige Erfahrung garantiert. All dies soll unsere Kunden dabei unterstützen, die am stärksten digitalisierte, nachhaltigste und sicherste EXPO aller Zeiten auszurichten.“ Allein schon die Größe, die Geschwindigkeit, der Wert und die Vielfalt der Datenquellen machen dieses Projekt einzigartig: „Wir befassen uns mit vielen interessanten und komplexen IoT-Anwendungsfällen.“

Für die Entwicklung des User-Experience-Design(UX) -Streams der App wurde eine UX-Forschungsgruppe von Siemens Technology aus Bengaluru, Indien, mit ins Boot geholt. Die Forschungsgruppe wird von VeeraVenkata Atmakuri geleitet. Seinem Team gehören Priyanka Bharti, Padmaavathi M.B., Arun Thangaraj und Mohd Saim Nasim Lari an. Jedes Teammitglied ist auf einen anderen Designaspekt spezialisiert und bringt seine Expertise in dieses ambitionierte Projekt ein. 

„Von Anfang an war es unsere Vision, eine universell einsetzbare und skalierbare Designlösung für ein intelligentes Stadtmanagement zu entwickeln“, sagt VeeraVenkata. Daher berücksichtigen ihre Designs auch unterschiedliche kulturelle Hintergründe und Erkenntnisse aus Studien zu Lebensgewohnheiten sowie religiösen und kulturellen Besonderheiten, die sie im Rahmen ihrer Forschungstätigkeit durchführten. Die Designs erfüllen globale Erwartungen, nehmen aber auch Rücksicht auf lokale Kulturen.

„Für Designer ist es eine reizvolle Aufgabe, das Internet der Dinge lebendig werden zu lassen“, erklärt VeeraVenkata. „Auf einen Blick und mit nur wenigen Klicks liefert unsere App jedem Nutzer genau die gewünschten Daten. Live und in Echtzeit.“ Um eine intuitive Bedienung für verschiedene Zielgruppen zu ermöglichen, wurden verschiedene Kontaktpunkte der Nutzer aus ihrem täglichen Leben verknüpft und ihrer emotionalen Reise zugeordnet. „Dadurch konnten wir nicht nur verschiedene Nutzer verstehen, sondern auch ihre Erwartungen und die Unterstützung, die sie von einem System benötigen“, erläutert VeeraVenkata. Bei der Bündelung all dieser Faktoren arbeiteten seine erfahrenen Designer auch sehr eng mit Experten der Humanwissenschaften zusammen.

Das Ergebnis sind ausgewogene 3D- und 2D-Visualisierungen, die den Nutzern dabei helfen, Informationen aufzunehmen und zu verstehen. „3D-Bildmaterial ist selbsterklärend und lässt sich objektiv darstellen. Die visuell-räumliche Kognition des Menschen verarbeitet es präzise, ohne irgendwelche Annahmen oder Vorstellungen. Das hilft uns, Daten schneller aufzunehmen und somit schneller Entscheidungen zu treffen“, weiß VeeraVenkata. Außerdem wurden Layouts, Farben und Symbole sorgfältig und im Hinblick auf ihre Weiterverwendbarkeit in anderen Smart Citys rund um den Globus ausgewählt. „Kurz gesagt: Die Sensordaten werden den Nutzern in Formaten angezeigt, die mit allgemein verständlichen und objektiven Kontextinformationen und Erkenntnissen angereichert sind.“