Alles ist immer für irgendwas gut! Und so verwandeln sich schwierige Momente oft in etwas Positives. So motiviere ich mich. Das gibt mir Kraft und ich versuche, diese Kraft zu nutzen, weil ich glaube, es liegt eine Chance vor uns, etwas Großes in der Kunst zu bewegen.Johanna Lemke, Tänzerin
"Ich vermisse die immanente Transzendenz des Theaters als Spiegelkabinett, in dem der Spiegel selbst in den Spiegel sieht und freue mich darauf den großen Trumpf der Unmittelbarkeit wieder ausspielen zu können, sobald der Vorhang sich wieder öffnet."
Lars Eidinger, Schauspieler
"Wir vermissen die Nähe in allen Bereichen des Lebens.
Die Kultur ist ein Teil davon. Es gibt ein Wiedersehen."
Max Raabe, Sänger
"Die Essenz von Musik und ihre Kraft hört und sieht man nicht an Bildschirmen. Nur Live-Konzerte entfalten diese Energie. Sie sind unersetzbar – für uns Musiker*innen und für unser Publikum."
Cristina Gomez Godoy, Solo-Oboistin
"MISS YOU, eine großartige Aktion, man fühlt sich gebraucht und ich freue mich, dass ich irgendwann alle in der Ausstellung umarmen kann!"
Katharina Thalbach, Schauspielerin
52 Porträts werden bis zum 16. März in Leuchtkästen in Berlin, Hamburg und Baden-Baden im Stadtraum zu sehen sein
Nicht digital, sondern analogSänger Max Raabe, steht mit verschränkten Armen und gesenktem Kopf auf einer Bühne. Schauspieler Lars Eidinger sitzt ganz in grün hinter einer Glasscheibe in der Schaubühne Berlin. Die Schauspielerin Katharina Thalbach liegt gedankenverloren in einer Badewanne umgeben von Natur.
Mit dem Fotoprojekt MISS YOU wird an die zurzeit brach liegende Kulturlandschaft gedacht. Nicht anklagend, sondern mit einer positiven Botschaft.
MISS YOU versteht sich als ein Lebenszeichen der Künstler* und ein Appell des Publikums an die Kulturschaffenden, was in beiden Fällen heißen soll: Wir denken an Euch und freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen - kurz, wir vermissen Euch, MISS YOU eben.
18 Fotograf*innen der Agentur OSTKREUZ porträtieren Künstler*innen des etablierten Kulturbetriebs und der OFF- Szene an Orten, fernab ihres Publikums: in ihren Ateliers, Proberaum, in der Küche oder wo auch immer.
Es sind bekannte Künstler*innen dabei wie die Schauspielerin Katharina Thalbach, die Künstlerin Anne Imhof und die Solo-Oboistin Cristina Gómez Godoy sowie weniger bekannte der freien Szene vom Jazz-Posaunisten, DJ, Choreograf*innen und Musikproduzenten bis zur Puppenspielerin.
Was vermisst du, fragt das Siemens Arts Program Sibylle Fendt, Fotografin der Agentur Ostkreuz:
"Ich vermisse die feuchte, verbrauchte Luft in kleinen, vollgestopften Konzertlocations, den Geruch von fremden Menschen und die zu laute, raumerfüllende Musik und unbeschreibliche Magie von Live-Konzerten."
Wie fühlst du dich ohne Publikum und im Lockdown?
"Schon so lange auf Publikum verzichten zu müssen, fühlt sich für mich an, als wäre ein Riss in meinem Herzen. Die Sehnsucht nach der Bühnenluft, dem Stimmengewirr, das man von der Bühne aus vom Zuschauerraum vernimmt, der Spiel-Rausch in den wir uns Abend für Abend begeben - das alles nicht zu haben - löst eine große Leere in mir aus. Wir vermissen euch! Wir brauchen euch! Wir werden wieder kommen!“ antwortet die Schauspielerin, Stefanie Reinsperger.
Und worauf freust du dich, fragt das Siemens Arts Program weiter die Tänzerin und Performerin Oxana Chi?
"Ich freue mich auf mehr Nachdenklichkeit, genießerische Freude und Dankbarkeit nach der COVID Enthaltsamkeit. Ich möchte nichts mit hinübernehmen, kein „back to normal“, kein normal, kein „backwards“, kein Rückblick... Ich möchte einen bunten Regenbogen über den Himmel malen, mit wasserfester Farbe! Schön bunt mit ALLEN Farben."
Oxana Chi, Solotänzerin am Staatsballett Berlin
Foto: Jordis Antonia Schlösser
Kunst und Kultur – und diejenigen, die sie schaffen und organisieren – sind ein Kernelement unserer Gesellschaft, ein Motor für Identität, Kreativität und Selbstreflexion. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zu deren Zusammenhalt, gerade auch in der aktuellen Pandemie. Mit der Unterstützung des Ausstellungs-Projekts MISS YOU möchte SIEMENS einen kleinen Beitrag leisten und den Zusammenhalt zwischen Künstler*innen, Kultur und Wirtschaft bekräftigen. Als gelernter Geiger und Dirigent weiß ich, dass es auf das Zusammenspiel ankommt. Ich begrüße daher sehr, dass „Miss You“ solidarisch mit allen Formen der Kunst ist und keine Einzelinteressen vertritt. „Miss You“ thematisiert tiefgründig und über die Grenzen der Genres hinweg die aktuelle Situation der „freien Kunstszene“ – und dies auf sehr emotionale Weise.Stephan Frucht, künstl. Leiter Siemens Arts Program, über MISS YOU
We MISS YOU!
Die Agentur OSTKREUZ …
… hat sich 1990 nach dem Vorbild der legendären Fotoagentur Magnum genossenschaftlich formiert. Initiatoren waren sieben DDR-Fotograf*innen, Namenspatron das Ost-Berliner Verkehrsdrehkreuz. Statt Einzelkämpfertum ein gegenseitiges Stärken in unsicheren Zeiten. Heute zählt OSTKREUZ zu den wichtigen Fotoagenturen Deutschlands. Ihre Mitglieder arbeiten für GEO, SPIEGEL, New York Times oder Newsweek und stellen in Paris ebenso aus wie in Madrid oder Berlin.