Am 9. September 2022 führte eine Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern aus Namibia, Deutschland und Südafrika im namibischen Windhoek die erste Oper des Landes auf. Das Stück „Chief Hijangua“ feierte im National Theatre of Namibia eine zweisprachige Premiere – in Otjiherero, einer der Landessprachen, sowie auf Deutsch.
Junge Talente brauchen kenntnisreiche Partner, die an sie glauben. Bei dem Projekt „Opera-Namibia“ hat uns der zweisprachige Ansatz und die musikalische Vielfalt der Oper "Chief Hijangua" überzeugt. Und dann sind da natürlich der Mut und der Tatendrang dieses jungen Teams, ein solches einzigartiges Projekt, über Landesgrenzen hinweg, auf die Beine zu stellen. Hinzu kommt der Ansatz, Oper einmal ganz anders zu denken. Alles zusammen verdient unseren ganzen Respekt und unsere Unterstützung.Stephan Frucht, künstlerischer Leiter des Siemens Arts Program
Im Stück „Chief Hijangua“ muss der unglücklich verliebte namibische Häuptlingssohn Hijangua seine Heimat verlassen. Auf seiner Wanderung trifft er auf eine Gruppe deutscher Missionare, die ihn zunächst bei sich aufnehmen. Als der junge Mann in sein Dorf zurückkehrt, nimmt die Geschichte einen tragischen Verlauf.
Entwickelt wurde die Oper von einem länderübergreifenden Künstlerteam um den namibischen Komponisten und Sänger Eslon Hindundu sowie der deutschen Regisseurin Kim Mira Meyer und dem deutschen Autor Nikolaus Frei.
Inspirieren lassen hat sich das Künstlerteam von der kolonialen Geschichte Namibias und traditionellen Volkssagen des Landes. Nach der Weltpremiere in Windhuk ist für das Jahr 2023 auch eine Aufführung in Deutschland geplant.