Angriffe aus dem Internet
Die Digitalisierung vereinfacht unser Privatleben und erhöht die Wettbewerbsfähigkeit. Doch Cyberattacken nehmen zu. Wie also dieser Herausforderung begegnen?
von Sebastian Webel / Hubertus Breuer
Ob die Digitale Fabrik oder die ultimative Vernetzung von Informationen und Systemen in all unseren privaten Lebensbereichen: Was vor 25 Jahren noch als pure Science-Fiction galt, ist heute unser ganz normaler Begleiter im Alltag. Die Digitalisierung vereinfacht nicht nur viele Facetten des privaten Lebens. Sie ist mittlerweile Grundlage für eine globale Wettbewerbsfähigkeit.
Doch wo viele Informationen lagern und Vermögenswerte auf dem Spiel stehen, sind kriminelle Kräfte nicht weit: Die Zahl der Cyberangriffe nimmt insgesamt gewaltig zu. Allein im Jahr 2016 belief sich der Schaden durch Attacken aus dem Internet weltweit auf mehr als 500 Milliarden Euro. Dabei hat sich die Cyberkriminalität zu einem regelrechten Wirtschaftsfaktor entwickelt. So liegt – etwa in europäischen Ländern – der Anteil der Schäden am Bruttoinlandsprodukt bei bis zu 1,6 Prozent.
Doch nicht nur die üblichen Personalcomputer sind Ziel von Hacker-Angriffen. Spätestens das Schadprogramm Stuxnet, das 2010 weltweit für Schlagzeilen sorgte, führte der Industrie vor Augen, dass sich die Grenzen zwischen der Bürowelt und den Infrastrukturen zur Steuerung industrieller Anlagen mit der fortschreitenden Digitalisierung auflösen. Seitdem Maschinen und Anlagen von Spezialsoftware gesteuert werden, müssen sich deren Betreiber auf alles einstellen, was schon aus der IT-Welt bekannt ist – das Schadprogramm WannaCry machte dies erst im Mai 2017 weltweit wieder deutlich. Und der Umfang der Cybersicherheits-Risiken wird in Zukunft weiter zunehmen. Produkte, Lösungen und Services enthalten immer mehr Software, die vielfach auch in kritischen Infrastrukturen verwendet wird. Das Resultat: Schon heute kommunizieren mehr als acht Milliarden Geräte wie Maschinen, Anlagen, Sensoren und Produkte miteinander – rund 30 Prozent mehr als noch 2016. Und: Bis 2020 wird sich diese Anzahl nochmals spürbar erhöhen – auf mehr als 20 Milliarden.
Wenn die Industrie dabei auf ein durchgängiges Sicherheitskonzept setzt, sind die Risiken beherrschbar.
Kritische Infrastrukturen und sensible Daten schützen
Die Herausforderung betrifft öffentliche Infrastrukturen, die Industrie, den Energiebereich und das Gesundheitswesen gleichermaßen. Weltweit befürchten Unternehmen, dass die Vernetzung von Maschinen und Anlagen neben wirtschaftlichen Vorteilen eben auch große Sicherheitsrisiken schafft. „Doch wenn die Industrie dabei auf ein durchgängiges Sicherheitskonzept setzt, sind die Risiken beherrschbar“, stellt Natalia Oropeza, Leiterin der Abteilung Cybersecurity bei Siemens fest. So entwickelt das Unternehmen für seine Geschäftsfelder etwa ausgeklügelte Lösungen zum Schutz vor Cyberkriminalität. Diese reichen etwa von Softwarepaketen für den stets aktuellsten Sicherheitsstand bei Unternehmen über Authentifizierungsverfahren bis hin zu Monitoring-Lösungen, die nahezu in Echtzeit Cyberangriffe identifizieren und melden, sodass frühestmöglich Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können.
Bild 1 und 2 getty images
2018-05-17
Sebastian Webel / Hubertus Breuer
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