Jahrzehntelange Expertise
Digitalisierung und Cybersicherheit müssen sich gemeinsam weiterentwickeln – bei Siemens gilt dieses Credo schon mehr als 30 Jahre.
von Sebastian Webel & Hubertus Breuer
War es 1986 ein kleines IT-Security-Team mit einer Handvoll Mitarbeiter für die Netzwerksicherheit, ist die Bandbreite heute wesentlich größer. Siemens überprüft Industrieanlagen weltweit auf mögliche Bedrohungen aus dem Internet, warnt Firmen bei Sicherheitsvorfällen und koordiniert proaktive Gegenmaßnahmen. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen heute rund 1.300 Experten für Cybersicherheit und ist somit breit aufgestellt, wenn es darum geht, Kunden, aber auch sich selbst mit sicheren Produkten und Systemen zu versorgen. Zudem gehört das Thema Cybersicherheit zu den sogenannten Company Core Technologies von Siemens. Das sind Technologie- und Innovationsfelder, die für das Unternehmen strategisch von größter Bedeutung sind und in denen Siemens eine technologische Führungsrolle anstrebt.
Aber nicht nur die Industrie steht im Fokus des Unternehmens. Siemens bietet auch Cybersicherheits-Dienste für Versorger und Stromnetzbetreiber sowie für das Gesundheitswesen an.
Künftige Herausforderungen stets im Blick
Somit verfügt das Unternehmen über eine enorme Expertise auf dem Feld der Cybersicherheit und deren zunehmenden Herausforderungen. Das gilt vor allem mit Blick auf MindSphere, das offene, Cloud-basierte IoT-Betriebssystem von Siemens, das Datenanalyse, vielfältige Konnektivität, Werkzeuge für Entwickler und Applikationen in sich vereint. Denn mittlerweile sind hier bereits über eine Million Systeme verschiedenster Kunden angebunden, die geschützt werden müssen – Tendenz steigend.
Aber nicht nur die Industrie steht im Fokus des Unternehmens. Siemens bietet auch Cybersicherheits-Dienste für Versorger und Stromnetzbetreiber sowie für das Gesundheitswesen an.
Die Charter of Trust
Um mit dem kontinuierlichen Fortschritt auf dem Markt und den Bedrohungen durch kriminelle Aktivitäten Schritt zu halten, kann aber selbst ein Industriegigant wie Siemens des Themas nicht allein Herr werden. Vielmehr müssen Unternehmen und Regierungen an einem Strang ziehen und gezielt handeln. Deshalb hat Siemens gemeinsam mit Partnern aus Industrie, Politik und Gesellschaft im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) im Februar 2018 die Initiative „Charter of Trust“ gestartet. In diesem Dokument skizzieren die Unterzeichner die Schlüsselprinzipien, die sie für unabdingbar halten, wenn es darum geht, neues Vertrauen zwischen Gesellschaft, Politik, Geschäftspartnern und Kunden aufzubauen und die digitale Welt insgesamt sicherer zu machen. Denn ohne Vertrauen – darin stimmen alle Unterzeichner überein – wird der erhoffte wirtschaftliche Erfolg nicht erreichbar sein. Und der Kreis der Unterzeichner wächst: Startete die Charter 2018 mit acht Teilnehmern, ist diese Liste innerhalb eines Jahres auf 15 angewachsen – darunter etwa IBM, Daimler, Cisco, Allianz, Dell oder die Deutsche Telekom.
Und die Bilanz nach einem Jahr Charter fällt positiv aus: So finden sich etwa in der von Emmanuel Macron Ende 2018 ausgerufenen französischen Cybersicherheitsstrategie, dem deutschen IT Sicherheitsgesetz oder im Cyber Security Act der EU bereits konkrete Empfehlungen der Charter wieder. Zudem haben sich alle Teilnehmer der Charter darauf geeinigt, umfassende Sicherheitsstandards entlang ihrer Lieferkette zu implementieren – ein großer Fortschritt, wenn man bedenkt, wie viele Lieferanten weltweit für die 15 Unternehmen arbeiten. Trotz dieser intensiven Anstrengungen, der Cyberkriminalität gemeinsam entgegenzuwirken, gilt weiterhin: Einen 100-prozentigen Schutz wird es nie geben. Es bleibt ein Katz-und-Maus-Spiel. Doch die Cybersicherheits-Experten aus Forschung und Industrie haben die Herausforderung angenommen. Denn: Menschen und Unternehmen müssen sich auf die Sicherheit digitaler Technologien bestmöglich verlassen können; nur so werden sie den Weg hin zu einer digitalen Welt mitgehen.
2018-05-17
Sebastian Webel / Hubertus Breuer
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