Notfallbeatmungsgerät in Rekordzeit entwickelt

Inmitten der COVID-19-Pandemie hat das international agierende spanische Unternehmen GPA Innova in Rekordzeit ein Notfallbeatmungsgerät entwickelt. Als wichtigster Partner steuert Siemens die Elektronik des Respira-Geräts bei, einschließlich Steuerung, HMI-Panel und Stromversorgung. Das Gerät hat soeben die Zulassung der spanischen Aufsichtsbehörde für Arzneimittel und Medizinprodukte (Agencia Española de Medicamentos y Productos Sanitarios, AEMPS) erhalten.

In Krankenhäusern auf der ganzen Welt fokussiert sich das medizinische Personal derzeit darauf, das Leben derjenigen Patienten zu retten, die am stärksten vom COVID-19-Virus betroffen sind. Während dessen hat das international tätige, spanische Unternehmen GPA Innova ein neues Gerät entwickelt, mit dem manuelle Notfallbeatmungsgeräte gesteuert und überwacht werden können. Das Gerät mit dem Namen Respira soll manuelle Notfallbeatmungsgeräte vom Typ BVM und AMBU automatisieren.

 

Im Gegensatz zu anderen Geräten, die derzeit entwickelt werden, bietet Respira zusätzliche Funktionen, mit denen die spezifischen Daten des Patienten erfasst und überwacht werden können. Das Gerät kann remote gesteuert werden, was dem Personal den Einsatz des Geräts erleichtert. Das Gerät ist tragbar und robust gebaut.

Patienten zuverlässig bei der Atmung unterstützen

Simatic S7-1200 steuert den Luftstrom und das Simatic HMI-Panel zeigt die zur Unterstützung der Atmung des Patienten wichtige Parameter an. Dank Scalance W700 kann jedes Gerät unabhängig oder in Gruppen von 16 Einheiten über eine drahtlose Verbindung mit Simatic WinCC betrieben werden. Sitop lite kommt zum Einsatz, um alle diese Steuergeräte im Inneren mit Strom zu versorgen. Das Beatmungsgerät enthält zudem Sentron RCCB zum Schutz und mehrere Sirius ACT Komponenten. Alle diese Industriekomponenten von Siemens bieten die erforderliche Zuverlässigkeit.

Produktion von 1.000 Geräten pro Woche geplant

Unmittelbar nachdem die spanische Arzneimittelbehörde AEMPS Anfang April das Gerät genehmigt hatte, nahm GPA Innova die Produktion auf. Das Unternehmen schätzt, dass es zunächst gelingt, 150 bis 200 Geräte pro Tag und damit bis zu 1.000 Geräte pro Woche zu fertigen. Die Produktion soll schrittweise auf 300 Einheiten pro Tag erhöht werden. Zeitgleich bietet das Unternehmen Schulungen und Unterstützung für medizinisches Fachpersonal an, um den Einsatz von Respira in den Krankenhäusern zu erleichtern.

Die Steuerung SIMATIC S7-1200 bietet eine äußerst zuverlässige Automatisierung und Robustheit. Beim Einsatz des Respira steuert die SPS den manuellen Atemballon, den Druck während des Ein- und Ausatmens, die Atemfrequenz und die dem Patienten zugeführte Luft. Diese Werte können über das HMI überwacht werden; das Volumen der zugeführten Luft auch über die Hubsteuerung des Kompressor-Aktuators. Darüber hinaus lassen SIMATIC S7-1200 und HMI KTP400 den Anwender das maximale und minimale Volumen und den Druck definieren und festlegen, ab welchen Werten oder auch bei Antriebsstörungen oder bei Stromausfall ein Alarm ausgelöst wird. 

 

Das SIMATIC Basic Panel HMI KTP400 verfügt über eine freundliche und intuitive Benutzeroberfläche, die maximale Sicherheit bietet. In Echtzeit können Atemvolumen und die Intensität des Ein- und Ausatmens überwacht werden (Minimum-, Maximum-, Spitzenwerte). Zudem veranschaulichen Diagramme den Atemfluss, Atemintensität und das Luftvolumen. 

 

Das Gerät ist tragbar, erfordert keine Installation und kann sowohl am Gerät selbst als auch aus der Ferne bedient werden. Über Wi-Fi können bis zu 16 Geräte an einen PC angeschlossen werden, der die Geräte in Echtzeit überwacht und steuert. So kann sich das medizinische Personal auf seine dringlichsten Aufgaben konzentrieren und muss sich nicht permanent mit dem Gerät befassen. Das Gerät verfügt über einen Hot Spot, der ein eigenes W-LAN generiert. So gelangen alle Daten zuverlässig vom Gerät zum PC, ohne dass das Netzwerk vor Ort in Anspruch genommen werden muss.

Um eine kontinuierliche Beatmung über einen langen Zeitraum garantieren zu können, ist eine zuverlässige Stromversorgung die wichtigste Prämisse. GPA Innova benötigt somit eine solide Basisstromversorgung, die keine Kompromisse bei Qualität und Zuverlässigkeit zulässt. Diese hohe Anforderung erfüllt die Stromversorgungsreihe SITOP lite und bietet zudem alle Funktionen zum günstigen Preis.

 

Neben der unverzichtbaren Zuverlässigkeit ist der geringe Platzbedarf ausschlaggebend. Durch die schmale Baubreite sowie einem geringen Wärmeverlust kann die SITOP lite ohne seitliche Abstände verbaut werden und ermöglicht daher eine kompakte Bauweise das Beatmungsgerät. Falls der Einsatz des Beatmungsgeräts in weiteren Versorgungsnetzen notwendig ist, ermöglicht die SITOP lite durch den Weitbereichseingang mit manueller Umschaltung den Anschluss an verschiedenste 1-phasige Versorgungsnetze.

 

Siemens konnte GPA Innova die dringend benötigten SITOP-Stromversorgungen in sehr kurzer Zeit zur Verfügung stellen. So kann das Unternehmen die lebensrettenden Beatmungsgeräte schnell für die medizinischen Einrichtungen herstellen.

GPAI Innova ist ein multinationales Unternehmen mit Sitz in Barcelona, das sich auf Maschinen zur Veredelung von Metall-Oberflächen spezialisiert und zudem innovative USV (Unmanned Surface Vehicles) für verschiedene Aufgaben entwickelt hat. GPA Innova beschäftigt 80 Mitarbeiter, darunter mehr als 25 Ingenieure, und erwirtschaftet einen Umsatz von 5,9 Mio. € (2019).


Im April 2020 brachte GPA Innova das Respira-Gerät auf den Markt, um manuelle Notfallbeatmungsgeräte steuern und überwachen zu können.

Das Respira-Gerät automatisiert manuelle Beatmungsgeräte (BVM oder AMBU), die in Kliniken weit verbreitet sind. Respira erweitert somit die Zahl der verfügbaren Beatmungsgeräte, die ohne kontinuierliche und manuelle Betätigung durch medizinisches Personal betrieben werden können. Das Notfallbeatmungsgerät kann Leben retten, indem es zudem die Parameter kontrolliert und überwacht, die notwendig sind, um die Atmung des Patienten zu unterstützen.

April 2020

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