Auf dem Weg nach ganz oben

Das Comeback von Spyder Manufacturing zeigt, wie stark das Schicksal eines Unternehmens von dessen Entscheidungen abhängt, in Werkzeugmaschinen zu investieren. Dies ist die unglaubliche Geschichte, wie ein Unternehmen in zweiter Generation über einen geschäftlichen Durchbruch stolperte: eine CNC, die intuitiv und leistungsfähig ist.

Spyder Manufacturing hat sich bereits mehrfach stark von seinen Anfängen als Hersteller von Rasen- und Gartenhandwerkzeugen aus Metall gewandelt. Einst Arbeitsplatz für 30 Mitarbeiter, war das Unternehmen durch die globale Konkurrenz gezwungen, die Produktion herunterzufahren und Personal abzubauen, was wiederum den Gewinn reduzierte. Damals sagte Inhaber Gary Monnig oft, dass die Maschinen bei Spyder so alt und primitiv seien, dass das Unternehmen „einen Stall voll Hamster beschäftige, nur um sie am Laufen zu halten“. Spyder gab, besonders für komplexere Bauteile, tausende Dollar für die ausgelagerte maschinelle Bearbeitung im In- und Ausland aus.

 

Zeit für einen Wandel

Es war Garys Sohn Matt, der eine neue Fryer MC40 Fräsmaschine mit einer Sinumerik 840D-Steuerung ins Haus holte. Kurz kam Trever Lowe, ein Servicetechniker von Fryer Machine Systems, für eine auf vier Tage angesetzte Schulung ins Haus. Leider musste Matt Monnig fast gleich zu Beginn der Schulung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Als er zwei Tage später wiederkehrte, war er bereit, alles über die Bearbeitung mit einer CNC zu lernen. Allerdings waren nun nicht einmal mehr vier Stunden Schulungszeit übrig – Stunden, die sich als Wendepunkt für das Unternehmen erweisen würden.

Die Wirksamkeit einer intuitiven CNC

„Am Markt für Werkzeugmaschinen und Maschinenbau reicht es nicht länger aus, einfach Knöpfe zu drücken“, so Lowe. „Intuitive CNC ist ein Anfang. Mit Maschinen von Fryer kann der Maschinenbediener wirklich glänzen. Er kann seine eigenen Programme an der Steuerung eingeben. Während andere Unternehmen versuchen, sich auf dem Markt der Dialogsteuerung zu behaupten, hat sich Fryer Machine Systems vor allem deswegen für CNC-Systeme von Siemens entschieden, weil diese ausgesprochen intuitiv sind.“

 

Matt musste innerhalb von nur wenigen Stunden lernen, eine CNC-Maschine zu bedienen. Damit nicht genug, er lernte eine der weltweit leistungsfähigsten Steuerungen kennen, die Siemens Sinumerik 840D, mit der sich komplexe Konturfräsungen direkt an der Maschine programmieren lassen. „Wenn mich Kunden fragen, wie lange die Einarbeitung mit unseren Maschinen dauert, antworte ich seitdem immer, dass wir 16 Stunden veranschlagen“, erinnert sich Lowe. „Dann erzähle ich ihnen von Matt, der nichts über CNC wusste, aber in weniger als einem Tag genug lernte, um sein Geschäft damit zu revolutionieren.“

Programmieren an der Maschine

Die Möglichkeit, die Maschine direkt an der Steuerung zu programmieren, ist ein Wettbewerbsvorteil für jedes Unternehmen. Sowohl der Bediener als auch der Betreiber können so effizienter arbeiten, als es sonst möglich wäre. Anstatt auf einen CAD/CAM-Programmierer zu warten, der ein G-Code-Programm in die Maschine lädt, kann der Bediener das nächste Programm schnell selbst einstellen und so die Produktion am Laufen halten. Die Geschichte von Spyder Manufacturing zeigt auch, wie sich eine höhere Rendite durch CNC positiv auf die gesamte Profitabilität auswirkt. Das Unternehmen kann so die Fähigkeiten und das Wissen seiner Mitarbeiter bestmöglich nutzen, um neue Perspektiven zu eröffnen.

CNC-gesteuerte Innovation

„Kurz nach der Anschaffung unserer ersten Fryer-Maschine entwarf ich eine verbesserte Version unseres Kletterproduktes“, erinnert sich Matt Monnig. „Die erste Reaktion, die ich daraufhin erhielt, war: ‚Nein, das wird nie funktionieren.’ Dann zeigte ich den Entwurf Maschinenbauer Edward Jones und er sagte: ‚Lass mich ein Muster bauen'. Also fertigte er per Hand ein Muster, wir sahen uns die Werkzeuge an und was mit den neuen Fryer-Maschinen möglich war. Wir waren uns schnell einig: ,Wow, das wird funktionieren!' Schon bald folgte die Validierung des neuen Produktdesigns mithilfe der CAD/CAM-Funktionen der Siemens-Steuerung. Mit sehr intuitiven, grafisch unterstützten Funktionen wie dem Konturrechner konnte die Firma Parameter zur Verbesserung der Herstellbarkeit nun direkt an der Maschine vornehmen. Gleichzeitig wurde das Programm für die Produktion erstellt. Ohne den Umweg über G-Codes konnte so eine neue Generation von Produkten geplant, entwickelt und gefertigt werden."

Ressourcen optimieren

Spyder Manufacturing ist heute eine andere Firma. Gary und Matt Monnig erzielen durch ihre Investitionen in CNC-Technik nicht nur eine höhere Rendite, sondern sie haben auch mehr Kontrolle über ihr Unternehmen. Gleichzeitig werden ihre Mitarbeiter und die betrieblichen Abläufe immer effizienter.

 

Heute stellt das Unternehmen Teile für Kunden im Ausland selbst her, anstatt sie von dort zu beziehen. Spyder bringt außerdem Produkte der nächsten Generation auf den Markt und erfüllt die steigenden Anforderungen. Dazu gehören Produkte, die durch die Kombination von Fertigkeiten und Wissen der Maschinenbauer mit den Möglichkeiten der intuitiven und leistungsstark CNC entstehen. „Die Fryer-Maschinen haben sich längst mehr als gelohnt“, so Matt Monnig. Das Unternehmen besitzt drei Fryer MC40-Fräszentren, die alle mit Sinumerik 840D-Steuerungen ausgestattet sind. Bevor das Unternehmen in Fryer und Siemens investierte, wurde für die Herstellung von 50 Baumklettterer-Sets ein Monat Zeit benötigt. Mittlerweile werden in der gleichen Zeit an die 500 Sets produziert.

 

Die höhere Produktionskapazität und -effizienz führte also zu einer fast zehnfachen Umsatzsteigerung für dieses Vorzeigeprodukt des Unternehmens. Und es ist genau das Produkt, dessen verbesserte Version einst für nicht umsetzbar gehalten wurde. Rückblickend schätzen sich Gary und Matt Monnig glücklich, dass sie mit der bestmöglichen Strategie ihrem Geschäft neuen Schwung verleihen konnten. Für die Zukunft planen sie weitere Investitionen in Fryer-Maschinen mit Siemens-Steuerung, da sie wissen, dass unter den richtigen Umständen alles möglich ist. Angefangen beim Wunsch des Unternehmers zu fragen, was wäre wenn, gepaart mit der Vorstellungskraft des Mechanikers, das Wie, also den Weg, zu erkennen können letztlich mit der Leistungsfähigkeit einer intuitiven CNC fast alle Produktideen Realität werden.

14.09.2017
Bildquellen: Siemens AG

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