Digitalisierung im Mittelstand: Kästchen mit Köpfchen

Zeit und Kosten sparen durch optimierte Prozesse – was den Mittelstand immer schon umtrieb, ist in Zeiten sich immer schneller wandelnder Märkte aktueller denn je. Würth Industrie Service GmbH & Co. KG unterstützt seine Kunden bei diesen Herausforderungen durch die Automatisierung und Digitalisierung von Logistik­prozessen im C-Teile-Management.

Schon ein kleiner Dreh- oder Schreibfehler kann kosten-intensiv nachwirken. Etwa, wenn statt 10.000 nur 1.000, oder anderweitig falsch georderte Schrauben, Muttern, Scheiben geliefert werden, und die Produktion stockt oder gar steht. Ein Malheur, das öfter mal mittelständische Betriebe trifft, die ihre Versorgung mit sogenannten C-Teilen noch nicht durchgängig effizient organisieren konnten. Erkennen sie dies, sind viele bereit, die Logistikprozesse fit zu machen für den Wettbewerb in einer zunehmend digitalisierten, hoch agilen Arbeits­welt.

C-Teile-Spezialist Würth Industrie Service Bad Mergentheim unterstützt bevorzugt den Mittelstand dabei, in der Logistik schlum­merndes Potenzial mit überschaubarem Aufwand zu rea­lisieren. Unter anderem mit CPS RFID, dem weltweit ersten C-Produkt-­Service, basierend auf einem ­klassischen Kanban-System und ­Radio-Frequency-Identification-
Technologie von Siemens. Damit versorgt das Unternehmen bald schon die Hälfte seiner Klientel schnell und verbrauchsgesteuert, anstatt auf Bestellungen zu warten oder sie zyklisch abzufahren. Die Nutzer müssen sich nicht mehr um Bestände kümmern, sparen ­Aufwand und Kosten.

Eine (prozess)sichere Kiste

Kernkomponenten des von Würth Industrie Service gestell­­ten ­Systems sind standardisierte, mit einem RFID-Label bestückte Behälter (Würth Kleinladungsträger W-KLT®2.0) und dafür maß­geschneiderte RFID-Boxen (sogenannte iBoxen), die mit Kommuni­kations- und Identifikationstech­nologie von Siemens ausgestattet sind. „Bestellen ist damit denkbar einfach“, erklärt Christian Schorndorfer, Geschäftsführer ­Vertrieb Key Account & Innovative Systeme bei Würth Industrie ­Service. „Der Nutzer stellt leere Behälter in eine iBox und schließt den Deckel, der Simatic RFID-Reader im Inneren liest dann die Transponder-Daten automatisch aus“, so Schorndorfer. Die Boxen übertragen mehrmals täglich aktuelle Daten, was die Auftragsabwicklung meist um einen Lieferzyklus verkürzt. Die Daten sind eindeutig Kunden, Behältergrößen, Füllmengen und Lagerorten zuzuordnen.

Dank Ultrahochfrequenz-Technologie funktioniert das aus der Distanz und im Pulk absolut zuverlässig. Ein Simatic Industrie-PC bereitet die Daten auf und schickt sie via ScalanceMobilfunk-Modem – aus der Box heraus – ans Zentrallager von Würth Industrie Service, wo automatisch der Bestellprozess anläuft. Bei Teilen, die nicht in einen Behälter passen, kommen Kanban-Karten mit RFID-Tag zum Einsatz. Die Prozesse sind identisch, nur dass eben Karten den Bedarf anzeigen und ein „intelligenter“ Briefkasten an der iBox bestellt. Das ist so einfach wie prozesssicher, lässt sich organisatorisch in jede laufende Produktion implementieren und schrittweise ausbauen. Das System ist autark einsetzbar, so dass vorhandene Netz­werkstrukturen unbeeinträchtigt bleiben. Auch Logistiksysteme ­weiterer Lieferanten lassen sich an das Würth’sche System anschlie­ßen und ins Kundennetz integrieren.

Enorme Einsparungen erreichbar 

Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Zum einen erhöht sich die Versorgungssicherheit und -geschwindigkeit wesentlich, während gleichzeitig die Zahl der Fehllieferungen und das Risiko von Lieferengpässen und Produktionsstillständen drastisch sinkt.

„Außerdem können unsere Kunden durch die Automatisierung und Digitalisierung des C-Teile-Managements auch ihre Lager­bestände und ihren Versorgungs­aufwand verringern – denn wenn weniger Behälter im Umlauf sind, macht dies bei uns Transportkapazitäten und beim Kunden Platz in der Produktion frei“, fasst Schorndorfer zusammen.

Das schlägt sich auch in barer Münze nieder: „Wir haben im Rahmen eines konkreten Projekts bei einem Kunden die Kosten des bisherigen Beschaffungsprozesses für rund 500 Artikel mit denen unserer RFID-basierten Lösung verglichen und mit über 190.000 Euro per anno um den Faktor 20 geringere Kosten ermittelt“, so Schorndorfer. Eine Summe, die ansatzweise verdeutlicht, welche Potenziale in der Digitalisierung liegen. Schorndorfer ist sich auf jeden Fall sicher: „Für den Mittelstand ist die Zeit gekommen, auf den Zug der Digitalisierung auf­zuspringen.“

16.11.2017

Bildquellen: Siemens AG

Die logistische Dienstleistung „C-Teile-Versorgung“ mit CPS RFID entwickelt sich zusehends zum Standard bei Würth Industrie Service. Um sich künftig zu differenzieren, arbeitet man an zusätzlichen Mehrwerten. Dabei rückt auch das Datenmanagement für den Kunden in den Fokus. In den Überlegungen spielen beispielsweise „Pay-per-use“-Modelle für RFID-Boxen, sowie Infrastruktur, Hard- und/oder Software oder ­Optimierung „As-a-service“ eine Rolle. Die Digitalisierung eröffnet dafür vielfältige Möglichkeiten.

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