Topfit für jede Welle
Wakeboarden – eine Mischung aus Wasserski, Skateboard fahren und Surfen – ist nicht nur ein Spaß für Profis. Anlagen wie der Turncable Park in Thannhausen machen den Sport für jedermann zugänglich. Dank einer modernen Automatisierungslösung haben nicht nur die Besucher, sondern auch die Mitarbeiter des Wakeparks dabei richtig Spaß.
Lisa Tomasek ist nicht nur ein Profi auf dem Board, sondern arbeitet auch an den Liften im Turncable Wakepark. Sie betreut die Kunden am Start, erklärt, wie Anlagen und Ausrüstung funktionieren, und steuert den Lift, der die Wassersportler über den Parcours mit seinen Hindernissen zieht. So hat sie alle Hände voll zu tun, damit alle Kunden – vom Anfänger bis zum Profi gut betreut sind.
Die Liftanlage wurde 2008 vom Anlagenbauer Sesitec zusammen mit dem Siemens Solution Partner Frey entwickelt, gebaut und in Betrieb genommen. Sie ist eine der wenigen in Deutschland, die sowohl einen rechts- als auch einen linksdrehenden Lift besitzen. Die Zugleinen laufen in einer Höhe von etwa neun Metern an elektrisch angetriebenen Kabelsystemen mit steilem Zugwinkel, so dass die Wakeboarder hoch springen und spektakuläre Manöver zeigen können. Deswegen hat sich dieser Wakepark in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Spot für die Szene entwickelt. An fast jedem Tag sieht man hier auch echte Profis, die teilweise atemberaubende Sprünge und Tricks an den Kickern und anspruchsvollen Hindernissen zeigen.
Anforderungen wie in der Industrie
Für die geplante Modernisierung der Anlage waren die Anforderungen hoch, ähnlich solchen, die auch im industriellen Umfeld gestellt werden. Insbesondere das Bediengerät stand im Fokus des neuen Konzepts: Es sollte kontraststark und ausreichend hell sein, sich an unterschiedliche Lichtverhältnisse gut anpassen, ein ausreichend großes Display besitzen, und natürlich auch wasserdicht und robust sein.
„Im Sommer haben wir hohe Temperaturen, bei Gewittern spielt das Thema Blitzschutz eine große Rolle. Da die Startplattformen auf dem Wasser schwimmen, müssen die Systeme auch schwingungsfest sein,“ fasst Jörg Koziol, Projektleiter bei Sesitec, zusammen.
Er erinnert sich weiter: „Als wir die Anlage modernisiert haben, wollten wir nicht nur sicherstellen, dass die Besucher hier ein tolles Erlebnis haben, sondern dass auch unser Kunde – also Turncable – weiter Spaß an der Anlage hat. Dazu gehört, dass die Anlage zuverlässig läuft, dass sie bei jeder Witterung und auch mit nassen, rutschigen oder eingecremten Händen einfach zu bedienen ist. Zudem ist es wichtig, dass beim Start alle relevanten Informationen zu jedem Besucher zur Verfügung stehen, damit wir die Mitarbeiter am Lift optimal unterstützen.“
Das Panel ist direkt am Start installiert und ist damit ein wichtiges Aushängeschild für unsere Anlage, und deswegen soll es auch gut aussehen.Jörg Koziol, Projektleiter bei Sesitec
Panel wird zum attraktiven Aushängeschild
Für das Team des Solution Partners Frey, das von Sesitec mit der Entwicklung einer neuen Steuerungslösung für die Anlage betraut wurde, war schnell klar, dass die Lösung im Umfeld der Industrieautomatisierung zu suchen sein muss. Dazu der Projektverantwortliche bei Frey, Daniel Waidhas: „Wir haben uns auf dem Markt umgesehen. Es gab nur wenige Bediengeräte, die die Anforderungen von Sesitec erfüllen konnten: Ein großes, outdoor-taugliches Display, robust und trotzdem leicht zu bedienen, mit einer dazu passenden, robusten Steuerungslösung. Aufgrund dieser Anforderungen haben wir uns für ein 15-Zoll Simatic HMI Comfort Outdoor Panel und den Simatic ET 200SP Controller entschieden.“ Und für Koziol von Sesitec war nicht zuletzt das attraktive Aussehen ein wichtiges Kriterium: „Das Panel ist direkt am Start installiert, wo die Besucher aufs Wasser gehen. Das Bediengerät ist damit ein wichtiges Aushängeschild für unsere Anlage, und deswegen soll es auch gut aussehen.“
Detailreiche Visualisierung für individuelle Betreuung
Neben der Steuerung der Lifte sollte das neue Bediengerät auch nahtlos mit dem Kassensystem bei Turncable zusammenarbeiten, damit die Mitarbeiter am Lift wissen, welcher Kunde gerade auf das Wasser möchte, welches Ticket er gelöst hat und wie oft er bereits gefahren ist. Die Herausforderungen für Sesitec lagen also auch in der Umsetzung der Visualisierung.
Beim Check-In werden die Fahrer nicht nur mit Namen, sondern auch mit Foto erfasst. Als Tickets dienen wasserfeste Armbänder mit Barcode. Direkt am Start identifizieren sich die Fahrer damit und können anhand des Fotos auf dem Bedienpanel von den Mitarbeitern am Lift kontrolliert werden. Anhand dieser Informationen, die während der Fahrt mitgeführt werden, ist jederzeit ersichtlich, welcher Fahrer sich wo auf dem Wasser befindet.
Trotzdem sollte das System so einfach, performant und übersichtlich wie möglich sein. Bei dieser teilweise recht komplexen Aufgabe, bei der wir die Daten des Kassensystems direkt an die Steuerung übergeben, wurde das Team in der Umsetzung von Siemens unterstützt. Am Ende konnte eine wirklich gute Lösung realisiert werden, mit der alle Beteiligten sehr zufrieden sind.
Inzwischen gut bewährt
Wie einfach das System im Alltag funktioniert, erklärt Lisa Tomasek: „Die Kunden kommen zu uns, sie scannen sich ein, wir sehen ihren Namen und ihr Foto auf dem Display, und der Name fährt auch während der Runden mit. Das macht es mir viel einfacher, mich auf jeden einzelnen Fahrer zu konzentrieren und ich habe mehr Zeit für unsere Wakeboarder.“ Farben, Pop-Up-Fenster mit Zusatzinformationen, Slide-In-Fenster – „alles funktioniert und sieht toll aus.“
In der Zwischenzeit hat Lisa Tomasek bereits den nächsten Fahrer aufs Wasser geschickt. Gekonnt fährt er über den Kicker und dreht sich in der Luft. Lisa, die ihn dabei beobachtet, lächelt anerkennend – und behält mit einem Blick aufs Panel gleichzeitig die gesamte Anlage im Auge.
Die Liftanlage im Wakepark ist ein echtes Highlight was Zuverlässigkeit, Tauglichkeit im Außeneinsatz und Bedienkomfort angeht.
05.04.2018
Bildquellen: Siemens AG/W. Geyer
Sesitec ist fester Teil der Wassersportszene seit Christian von Lerchenfeld die Firma im Jahr 1992 gegründet hat. Nach über zwei Jahrzehnten Innovation und Erfahrung in Planung und Umsetzung, und nach mehr als über 320 Montagen weltweit, hat sich Sesitec zum Anführer im Bereich Two-tower-Cable-Wakeboarding entwickelt.
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