Präventiver Brandschutz: Hier rauchen höchstens die Köpfe

Für die Schulgemeinschaft am Carolus-Magnus-Gymnasium in Übach-Palenberg sind höchste Sicherheitsstandards das oberste Ziel. 320 Brandschutzschalter sorgen für präventiven Brandschutz. Damit gehört die Installation zu den größten ihrer Art in Deutschland.

Rund 690 Schülerinnen und Schüler werden am Carolus-Magnus-Gymnasium bei Aachen von 50 Lehrkräften auf Abitur, Fachhoch- und Fachoberschulreife oder den mittleren Bildungsabschluss vorbereitet. Der sichere Betrieb des Schulgebäudes aus dem Jahr 1967 wird durch regelmäßige Modernisierungen und zyklische, technische Überprüfungen gewährleistet. 

 

Eine routinemäßige Untersuchung der jahrzehntealten Elektroinstallation gemäß Unfallverhütungsvorschrift Elektrische Anlagen und Betriebsmittel der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) belegte zuletzt jedoch erheblichen Handlungsbedarf im Bereich der Verteilungen: „Uns war schnell klar, das kann nicht so bleiben“, bringt es Michael Göttgens, Geschäftsführender Gesellschafter der ausführenden Fachfirma e-Line GmbH Elektro- und Anlagentechnik aus Baesweiler, auf den Punkt. Die technischen Entscheider in der Stadtverwaltung von Übach-Palenberg folgten dieser Einschätzung und beauftragten die Fachfirma mit der Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen.

Stromverteilung und Elektroinstallation auf neuestem Stand

Während der Sommerferien 2016 wurden dann alle 13 Verteilungen im Gebäude inklusive der Zuleitungen neu aufgebaut. Zur Sicherung von Fluchtwegen erhielten einige Verteilersysteme neue, brandsichere Einhausungen mit E30-Brandschutztüren, die einem Brand innerhalb der Verteilung mindestens 30 Minuten widerstehen und so eine Ausbreitung des Feuers verhindern würden. 

 

Als Elektroprofi kennt Göttgens nicht nur Bilder von verschmorten Kontakten, Steckdosen und Leitungen. Er weiß, dass Elektrizität eine der häufigsten Brandursachen ist. Ob beschädigte Kabelisolierungen, gequetschte Leitungen, abgeknickte Stecker, lose Kontaktstellen oder fehlerhafte Endgeräte – viele schadhaften Stellen in der Elektroinstallation können unerwünschte Fehlerlichtbögen verursachen, die zu punktuellen Hitzeentwicklungen von bis zu 6000 °C führen und im Extremfall einen Brand auslösen können. Und im über 50 Jahre alten Schulgebäude gibt es auch potenzielle Brandlasten, beispielsweise in Form von Holzvertäfelungen. So konnte Göttgens seine Auftraggeber auch für einen präventiven Schutz ausnahmslos aller Stromkreise mittels Brandschutzschaltern überzeugen. Eingebaut im Verteiler, ergänzen sie perfekt die bestehenden Schutzschaltgeräte.

 

Im Carolos-Magnus-Gymnasium sind überall Leitungsschutzschalter (LS-Schalter)eingesetzt. Die Modulbauweise des Typs 5SY60.. L+N in 1TE (Teilungseinheit) bietet entscheidende Vorteile, die Göttgens zu schätzen weiß. „Dadurch ist die Brandschutzschalterfunktion mit jedem beliebigen LS-Schalter der Serie 5SY60 kombinierbar. Das vereinfacht auch die Lagerhaltung.“

Der Brandschutzschalter ist mit jedem LS-Schalter der Serie 5SY60 kombinierbar. Das vereinfacht auch die Lagerhaltung.
Michael Göttgens, Geschäftsführender Gesellschafter e-line GmbH Elektro- und Anlagentechnik, Baesweiler

Als anerkannter Stand der Technik empfohlen

In den USA sind die als AFCI (Arc-Fault Circuit Interrupter) bekannten Schutzkomponenten seit vielen Jahren Vorschrift. Auch die Internationale Elektrotechnische Kommission (IEC) und das Europäische Komitee für Normung (CENELEC) haben die Dringlichkeit erkannt: Mit der Veröffentlichung der Errichtungsbestimmung IEC 60364-4-42 bzw. des HD 60364-4-42 wird die Installation von Brandschutzschaltern als „anerkannter Stand der Technik“ empfohlen. Diese Empfehlung wird seitdem in den EU-Staaten sukzessive in nationale Bestimmungen überführt. So fordert in Deutschland die aktuelle Norm VDE 0100-420 verpflichtend die Installation des Brandschutzschalters für einphasige Endstromkreise bis 16 A in zahlreichen Anwendungsbereichen.

Bilder: Siemens AG/Wolfgang Geyer

Die Brandschutzschalter 5SM6 sind Teil des durchgängigen Sentron-Portfolios von Siemens. Technische Basis der Brandschutzschalter ist die von Siemens patentierte Erkennungstechnologie SIARC: Die Geräte messen permanent das Hochfrequenz(HF)-Rauschen von Spannung und Strom in deren Intensität, Dauer und den dazwischenliegenden Lücken. Ein integrierter Mikrocontroller wertet diese Signale aus und veranlasst bei Auffälligkeiten innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde das Abschalten des angeschlossenen Stromkreises. Harmlose Störquellen, wie sie zum Beispiel beim Betrieb von Bohrmaschinen oder Staubsaugern vorkommen können, können die Brandschutzschalter von gefährlichen Lichtbögen unterscheiden.

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