Mit Datentransparenz zu Energieeffizienz
Das Elektrotechnik-Unternehmen Klebs+Hartmann in Ludwigshafen kennt die neuesten Techniktrends. Um stets neue Potenziale in puncto Energieeffizienz zu erschließen, werden Schaltanlagen und Energiemonitoring-Systeme um kommunikationsfähige Komponenten erweitert. Diese fügen sich nahtlos in die Digitalisierung ein.
Die kommerzielle Nutzung der Elektrizität steckte noch in den Kinderschuhen, als 1904 in Ludwigshafen bereits ein „Spezialgeschäft für die Ausführung von elektrischen Licht- und Kraftanlagen“ eröffnete. Das Unternehmen gibt es noch immer – und es ist seinen Wurzeln treu geblieben: Die heutige Klebs+Hartmann GmbH & Co. KG deckt als gewachsener, aber immer noch familiengeführter Handwerksbetrieb mit rund 100 hochkompetenten Mitarbeitern ein breites Spektrum der Elektrotechnik ab: Das Leistungsportfolio reicht von Nieder- und Mittelspannungsschaltanlagen über die Installation und Instandsetzung elektrischer Maschinen bis hin zu Servo- und Frequenzumrichtertechnik, Prozessautomation und Netzersatzanlagen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Planung, Projektierung und Fertigung von Niederspannungs-Hauptverteilungen gemäß den Anforderungen der IEC 61439 bis 4000 Ampere (A) Stromstärke. Zu den Kunden zählen so namhafte Unternehmen wie BASF, Bitburger, Daimler, Opel, Procter & Gamble und Villeroy & Boch.
Als langjähriger Technologiepartner von Siemens setzt der Elektrotechnik-Spezialist auch im eigenen Haus erfolgreich auf Schaltanlagen- und Energiemonitoring-Lösungen des Herstellers. Regelmäßige Updates sorgen dafür, dass die Anlagen immer auf dem neuesten Stand sind – und immer neue Potenziale erschlossen werden können, insbesondere in puncto Energieeffizienz und Digitalisierung. Dazu wurden die Anlagen aktuell um kommunikationsfähige Komponenten erweitert.
Pionier für Innovationen
Die Elektrotechnik-Profis von Klebs+Hartmann sind bei Techniktrends immer vorne dran – und setzen deshalb auch im eigenen Haus auf die aktuellsten technischen Lösungen. So können sie zum einen praktische Erfahrungen mit neuen Systemen sammeln und zum anderen ganz konkret davon profitieren. Gleichzeitig dienen die Anlagen als Demo-Objekte für interessierte Kunden. Besonders im Fokus stehen, bei Klebs+Hartmann wie auch auf Kundenseite, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Ein aktuelles Beispiel ist ein firmeneigenes Elektroauto, das auch als Energiespeicher für die Photovoltaikanlage genutzt wird.
Mit Siemens verbindet Klebs+Hartmann eine langjährige Kompetenzpartnerschaft. So ist das Unternehmen u.a. zertifizierter „SIVACON Technology Partner“ für Niederspannungs-Schaltanlagen Sivacon S8 und Kooperationspartner für das Energiemonitoringsystem mit der Energiemonitoringsoftware powermanager aus dem Sentron-Portfolio. Und so werden entsprechende Anlagen und Lösungen bei Klebs+Hartmann schon seit Jahren erfolgreich eingesetzt und kontinuierlich weiterentwickelt.
Energiemonitoring mit Gewinn
Bereits 2012 implementierte das Unternehmen ein Energiemonitoring gemäß ISO 50001. Dafür wurde die bestehende Hauptverteilung vom Typ Sivacon S8 im Zuge einer Erweiterung durch entsprechende Messgeräte ergänzt, um elektrische und andere Energieströme transparent zu machen.
Die Daten werden von den Messgeräten entweder direkt über den Strom- und Spannungseingang oder indirekt über zusätzliche Sensoren wie Durchflussmesser mit Impulsausgang (z. B. Druckluft) erfasst und über digitale Eingänge (S0-Impulse) vom Messgerät via Modbus TCP in das Computernetzwerk eingespeist. Dafür kamen im ersten Schritt insgesamt 18 Messgeräte der 7KM PAC-Reihe aus dem Sentron-Portfolio zum Einsatz: 17 Messgeräte für Standardaufgaben sowie ein besonders leistungsfähiges Messgerät, das zusätzliche Daten liefert und Werte logisch verknüpft. Weitere Daten liefert ein offener Leistungsschalter 3WL in Einschubtechnik, der über eine COM16-Schnittstelle in die Energiemonitoringlösung eingebunden ist.
Aufgrund der Daten, die die Energiemonitoringsoftware powermanager geliefert hat, haben wir 10 bis 15 Prozent unserer Energiekosten an elektrischer Energie eingespart.Friedrich Schöffel, Abteilungsleiter Elektrotechnik bei Klebs+Hartmann
Die Ergebnisse des Energiemonitorings waren bei Klebs+Hartmann von Anfang an überzeugend und schlugen sich vor allem in enormen Einsparungen bei der elektrischen Energie sowie bei der Druckluft nieder. Ein weiterer Vorteil ergab sich für den Einsatz von IEC-Motoren verschiedener Effizienzklassen. In der Kundenberatung lassen sich im direkten Vergleich die möglichen Einsparungen per Energiemonitoringsoftware powermanager unmittelbar überprüfen und darstellen. So kann Klebs+Hartmann als Siemens Motorenpartner mit guten Argumenten den Motorentyp 1LE1 in der höchsten Effizienzklasse IE4 empfehlen.
Vorteile der Digitalisierung nutzen
Neu entwickelte Komponenten bieten nun zusätzliche Möglichkeiten, gerade auch im Hinblick auf Digitalisierung und vernetzte Umgebungen, wie beispielsweise die aktuellste Kompaktleistungsschalter-Generation 3VA.
Bei den kommunikationsfähigen Modellen der Baureihe 3VA2 ist eine Messfunktion zur Erfassung von Strom, Spannung und Energie bereits integriert. Der Geschäftsführer von Klebs + Hartmann, Dr. Rudolf Maleri, sieht aber noch mehr Vorteile: „Digitale Lösungen bringen auch für den Schaltanlagenbauer einen erheblichen Effizienzgewinn: Beispielsweise lässt sich durch softwaregestützte Planung und Konfiguration der gesamte Wertschöpfungsprozess im Schaltschrank- und Anlagenbau vereinfachen.“
Über die Software powerconfig ist neben der Inbetriebnahme auch die Wartung der Kompaktleistungsschalter möglich. Außerdem erleichtert die Software Schaltanlagenbauern, Installateuren und Automatisierungstechnikern das Parametrieren für alle kommunikationsfähigen Messgeräte und Leistungsschalter aus der Sentron-Produktfamilie. Gerade bei mehreren Geräten bedeutet das eine erhebliche Zeitersparnis. Zur Prüfung der Funktionsfähigkeit der Kompaktleistungsschalter ergänzt ein Prüfgerät die Software.
Wo alles miteinander verknüpft ist, wird die Verfügbarkeit von Anlagen und Komponenten wichtiger denn je.Dr. Rudolf Maleri, Geschäftsführer von Klebs+Hartmann
Möglichkeiten für verbesserte Netzqualität
Die zunehmende Automatisierung einerseits und eine immer flexiblere Stromerzeugung andererseits stellen heute auch viel komplexere Anforderungen in Bezug auf die Netzqualität: Die Einspeisung erfolgt über verschiedenste Energieerzeuger, was zu größeren Spannungs- und Frequenzschwankungen führen kann. Gleichzeitig sind moderne Automatisierungssysteme auf eine gleichbleibende Netzqualität angewiesen. Eine verbesserte Netzqualität steigert und sichert also die Anlagenverfügbarkeit, weil Fehlfunktionen und Beschädigungen in der Produktion oder bei Endgeräten vermieden werden. Die technische Antwort darauf liefert das neue Messgerät 7KM PAC5200: Über einen integrierten Power Quality Recorder kann es Netzschwankungen bzw. -unterbrechungen aufzeichnen und auswerten.
02.03.2018
Bilder: Siemens AG
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