Installationstechnik: Mit Brandschutzschaltern cool bleiben
Tiefe Temperaturen sowie Feuchtigkeit und Nässe – raue Umgebungsbedingungen sind elementare Herausforderungen in Kühlhäusern und Gefrierräumen. Dementsprechend widerstandsfähig müssen die darin verbauten Komponenten sein. Die cool it Isoliersysteme GmbH setzt in seinen Türen den Brandschutzschalter 5SM6 von Siemens.
Die Tür- und Torsysteme des Unternehmens aus dem niedersächsischen Melle bei Osnabrück kommen in ganz Europa zum Einsatz. Neben den spezifischen Gegebenheiten spielen in der Kühlhausbranche auch hohe mechanische Belastungen eine große Rolle. Denn in dem hektischen Betrieb mit Gabelstaplern und Flurförderfahrzeugen lassen sich Kollisionen mit Türen oder Toren nicht immer vermeiden. Dabei kann die integrierte und verdeckt innenliegende Elektrotechnik beschädigt werden, ohne dass es von außen auffällt.
Deshalb baut cool it entsprechende Schutzeinrichtungen bereits in die Türsteuerung ein. Das können etwa Leitungs(LS)- und Fehlerstrom(FI)-Schutzschalter sein. Erstere bieten Schutz bei Kurzschluss sowie vor Überlast. Sie trennen den Stromkreis bei parallelen Fehlerlichtbögen, die zwischen Außenleitern oder zwischen Außen- und Neutralleiter auftreten. Fehlerstrom-Schutzschalter erfassen Fehlerströme und Fehlerlichtbögen gegen Erde. Allerdings sind beide Gerätearten technisch nicht in der Lage, serielle Fehlerlichtbögen zu erkennen. Diese entstehen häufig an gequetschten oder anderweitig beschädigten Leitungen. Weil sie eine punktuelle Hitzeentwicklung von bis zu 6.000 Grad Celsius verursachen, können sie einen Schmor- oder sogar Schwelbrand auslösen.
Automatisierte Sicherheit
Der Brandschutzschalter 5SM6 erkennt gefährliche Fehlerlichtbögen automatisch mit hoher Zuverlässigkeit und wird in Kombination mit Leitungsschutz- oder mit Fehlerstrom-/Leitungsschutzschaltern (FI/LS-Schaltern) eingesetzt. Er erfasst nicht nur Strom und Fehlerspannung, sondern misst auch kontinuierlich das Hochfrequenzrauschen hinsichtlich Intensität, Dauer und den dazwischenliegenden Lücken. Integrierte Filter in Verbindung mit intelligenter Software verarbeiten, analysieren und bewerten diese Signale nach einer Vielzahl von Kriterien. Sind die Bedingungen eines seriellen oder parallelen Fehlerlichtbogens erfüllt, wird der angeschlossene Stromkreis innerhalb von Sekundenbruchteilen abgeschaltet.
Standards weiter steigern
Mit der Siemens-Neuentwicklung kann cool it seine hohen Sicherheitsstandards weiter steigern: „Der Brandschutzschalter und der damit verbundene Zusatzschutz ist ein weiterer Baustein in unserem Sicherheitspaket, der vorher technisch nicht möglich war“, sagt Alexander Rolf, technischer Leiter bei cool it.
Seit Sommer 2015 bietet cool it den Brandschutzschalter optional und bei einigen Modellen auch serienmäßig an, wie etwa bei der sogenannten Flextür. Das zweiflügelige, schnelle ¬Schiebertor für den Logistikbereich mit flexiblen Tür¬blättern verkraftet ein Anfahren durch Gabelstapler besser als ein konventionelles Tor. Dementsprechend hoch ist jedoch auch die Belastung für die integrierte Elektrotechnik. Deshalb war das Flextür-Modell bisher schon standardmäßig mit einem eigenen Fehlerstrom-Schutzschalter ausgestattet, der inzwischen durch eine Kombination aus Brandschutz- und FI/LS-Schalter ersetzt wurde. Montiert ist die Schutzkomponente direkt im Steuerungsgehäuse der Tür. „Das bietet auch den Vorteil, dass im Auslösefall der Fehler selektiv angezeigt wird“, erklärt Alexander Rolf. „Das heißt: Der Fehler muss nicht erst in irgendeiner zentralen Verteilung gesucht werden, sondern ist gleich klar eingegrenzt. Und dementsprechend schnell kann man reagieren, um den regulären Betrieb möglichst rasch wieder zu gewährleisten.“
02.02.2018
Bilder: Siemens AG/W. Geyer
Die Brandschutzschalter 5SM6 sind Teil des durchgängigen Sentron-Portfolios von Siemens. Technische Basis der Brandschutzschalter ist die von Siemens patentierte Erkennungstechnologie SIARC: Die Geräte messen permanent das Hochfrequenz(HF)-Rauschen von Spannung und Strom in deren Intensität, Dauer und den dazwischenliegenden Lücken. Ein integrierter Mikrocontroller wertet diese Signale aus und veranlasst bei Auffälligkeiten innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde das Abschalten des angeschlossenen Stromkreises. Harmlose Störquellen, wie sie zum Beispiel beim Betrieb von Bohrmaschinen oder Staubsaugern vorkommen können, können die Brandschutzschalter von gefährlichen Lichtbögen unterscheiden.
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