Mantelflächentransformation TRACYL
TRACYL im G-Code programmieren
Programmierer von Dreh-Fräszentren werden täglich vor die Aufgabe gestellt, Fräselemente wie Taschen, Flächen, Nuten oder ähnliches an ein Drehwerkstück anzubringen. Dank der perfekten grafischen Unterstützung durch das Programmiersystem ShopTurn und der einfachen Handhabung der Fräszyklen gelingt die Programmierung auch Einsteigern sehr schnell. Aber auch mit dem G-Code ist die Erstellung von solchen Elementen kein „Hexenwerk", wie folgendes Beispiel zeigt.
Beispiel Mantelfächentransformation
Um eine Tasche mit den Maßen 50 x 80 x 5 mm auf einen Zylinderdurchmesser von 100 mm anzubringen, wird ein Dreh-Fräszentrum mit schwenkbarem Fräskopf verwendet.
Dies sind die Schritte:
Der Nullpunkt G54 und die Mantelfräsebene G19 werden eingeschaltet und die Achsen auf eine Grundposition gefahren.
G54 G19
G0 X800 Y0 Z800 B1=0Das Werkzeug wird aufgerufen und mit dem Cycle800 auf 90° angestellt.
T="FRAESER_16_RAD_C1"
CYCLE800(0,"WSP",300,57,,,,,90,,,,,-1,100,3)Die Masterspindel wird auf die Frässpindel umgeschaltet, mit Drehzahl und Drehrichtung versorgt und vorpositioniert.
SETMS(2)
G95 S4500 M3
G0 X120 Z-50Die Mantelflächentransformation wird mit dem Befehl TRACYL aufgerufen, wobei der Wert in Klammern der Umfangsdurchmesser ist, auf den die Mantelfläche berechnet wird. Anschließend folgt der Standardtaschenzyklus POCKET, in dem die Tasche definiert ist, als würde sie sich auf einer ebenen Fläche befinden. Dabei ist zu beachten, dass innerhalb des Zyklus automatisch die Radiusprogrammierung der X-Achse aktiviert wird.
TRACYL(100)
POCKET3(60,50,1,5,80,50,8,0,-50,0,5,0,0,0.2,0.1,0,11,5,8,3,15,0,1,0,1,2,11100,13,101)Mit TRAFOOF wird die Transformation wieder abgewählt, die Drehspindel wird zur Masterspindel geschaltet und die Achsen freigefahren.
TRAFOOF
SETMS(1)
G0 X300 Z300-----------------------
Siemens übernimmt keine Haftung für die Allgemeingültigkeit und Funktionssicherheit des gezeigten Programm-Beispiels.